Was sind Massagen?
Massagetechniken sind neben der Krankengymnastik grundlegendste Techniken der physikalischen Therapie überhaupt.
Es sind Maßnahmen, bei denen der Therapeut mit verschiedenen Griffen auf den Körper des Patienten einwirkt, um am Ort der Einwirkung oder auch weiter entfernt im Körper etwas zu bewirken.
Allen Techniken ist gemeinsam, daß sie die Durchblutung fördern, spannungslösend und schmerzlindernd wirken, wenn auch manchmal erst in der Folgereaktion. Das heißt, Massagen können zunächst noch einmal die Beschwerden aufwühlen.
Das ist darauf zurückzuführen, daß der Körper sich irgendwie versucht auch seinen Schmerzen und Verspannungen anzupassen und sich in ein „Gleichgewicht“ auf einer bestimmten Schmerzebene gebracht hat. Dieses Gleichgewicht stören wir mit unseren Maßnahmen und bis der Körper sich auf einer geringeren Schmerzebene wieder zurechtfindet, dauert das eben seine Zeit.
Die älteste und wohl bekannteste Massagetechnik ist die
Klassische Massage
Dabei werden Muskeln durch Knetungen und Walkungen, verschiedene Arten von Steichungen und Zirkelungen von Spannungen und Verklebungen befreit, die Durchblutung verbessert und der Abtransport von Schlackenstoffen aus dem Gewebe angeregt.
Auch der entspannende und wohltuende Charakter einer solchen Behandlung ist nicht zu vernachlässigen. – Für viele Patienten sind klassische Massagen auch einfach nur schön.
Segmentmassagen
bearbeiten zwar auch sowohl Rücken als auch Arme, Beine und Kopf, aber eher unter dem Gesichtspunkt, innere Organe reflektorisch beeinflussen zu wollen bzw. das vegetative Nervensystem, das für die automatischen Funktionen des Körpers (Blutdruck, Körpertemperatur, die allgemeine Grundspannung des Körpers, Hormonausschüttungen, Eng- und Weitstellung von Blutgefäßen usw.) zuständig ist, umzustimmen.
Neben einigen ergänzenden Griffen aus der klassischen Massage arbeitet man hierbei besonders mit Zirkelungen (kleinen Kreisen, die mit den Fingern im Gewebe des Patienten ausgeführt werden).
Bindegewebsmassagen
arbeiten mit gezogenen oder geschobenen Reizstrichen in der Unterhaut bzw. im Bindegewebe des Patient. Dabei kann nicht nur, es soll ein schneidendes Gefühl an der bearbeiteten Stelle entstehen.
Der Verwöhneffekt einer Bindegewebsmassage ist eher gering, dafür ist sie aber eine Massage, mit tiefgreifender Wirkung.
Entwickelt wurde sie von einer Masseurin, die aufgrund ihrer massiven Durchblutungsstörungen auf die Amputation ihres Beines wartete und sich Gesäß und Rücken mit eben diesen gezogenen Reizstrichen bearbeitete, die typisch für die Bindegewebsmassage sind. Die Amputation mußte nie stattfinden und die Masseurin fragte sich in Zusammenarbeit mit einem Arzt: „Warum?“
Die Technik ist bei vielen verschiedenen orthopädischen aber besonders auch bei inneren Krankheitsbildern anwendbar.
Funktionsgrundlage ist, daß Nerven, die aus dem Rückenmark an einer bestimmten Stelle kommen, in dem Segment, das ihnen zugeordnet ist, alle Strukturen (Haut, Unterhaut, Bindegewebe, Muskeln, innere Organe) versorgen. Die Nerven geben Informationen vom zentralen oder vegetativen (siehe Segmentmassagen) Nervensystem an diese Strukturen weiter oder leiten Informationen aus den Körperstrukturen ans Zentrum zurück. Dabei sind diese Leitungsbahnen nicht völlig gegeneinander abgeschirmt und so kommen auch Störungsmeldungen z.B. aus Organen im Bindegewebe an und diese Information wird als Einziehung oder Quellung im Bindegewebe sichtbar.
Bei der Bindegewebsmassage nutzen wir den Umkehreffekt aus, d.h. wenn innere Störungen das Bindegewebe beeinflussen können, so können auch therapeutische Maßnahmen am Bindegewebe Störungen an den anderen Strukturen im Segment positiv beeinflussen.
Ich kann damit sicherlich keinen Tumor oder Nierensteine beseitigen, aber Kopfschmerzen, einen nervösen Magen oder Stuhlgangsbeschwerden schon positiv beeinflussen.
Periostmassagen
gehören ebenfalls zu den Massageformen, deren heilende Wirkungen sich erst im Nachhinein zeigen.
Das Periost ist die Knochenhaut, die jeden Knochen unseres Körpers umgibt. Sie ist wesentlich stärker mit Blutgefäßen und Nerven durchzogen, als der Knochen und auch auf der Knochenhaut können sich Veränderungen, wie ich sie schon bei der Segmentmassage und der Bindegewebsmassage beschrieben habe, in Form von Schmerzpunkten äußern.
Bei der Periostmassage werden diese Schmerzpunkte mit kleinen kreisenden Bewegungen bearbeitet und dabei ein an- und abschwellender Druck in die Tiefe des Gewebes ausgeführt.
Ziel davon ist es, an und um diese Schmerzpunkte herum eine kleine Entzündung zu setzen.
Wieso macht das Sinn?
Wenn Veränderungen chronisch werden, „findet“ sich der Körper damit ab, das etwas nicht stimmt und stellt seine eigenen Heilungsversuche ein.
Wenn ich nun von Außen eine Entzündung provoziere, aktiviere ich damit das Selbstheilungsprogramm des Körpers wieder.
Entzündungen bewirken Erwärmung, Rötung, Bewegungseinschränkung Schmerz, Schwellung, oder anders ausgedrückt: Schwellung und Schmerz bewirken, das man das betroffene Körperteil ruhig zu halten versucht, bei Gelenken bewirkt die Schwellung zusätzlich, daß nach der körpereigenen Ruhigstellung die Gelenkstrukturen nicht geschrumpft sind und es in Folge kaum Bewegungseinschränkungen gibt.
Die Erwärmung bewirkt eine gesteigerte Durchblutung des Entzündeten Gebietes, dadurch entsteht die Rötung, und dadurch können wiederum die körpereigenen Reparaturmechanismen verstärkt und besser arbeiten.
Eine Entzündung ist also manchmal ein erwünschtes Ereignis, was man gelegentlich auch provozieren muß, um dauerhaft helfen zu können.
Das wird mit der Periostbehandlung erreicht und man kann dadurch auch chronische Beschwerden langfristig bessern, aber eben um den Preis, daß es erst noch einmal richtig weh tut.
Triggerpunkttheraphie
Triggerpunkte sind Schmerzpunkte die am Knochen, an Bändern, Sehnen oder Muskeln auftreten können.
Sie werden ähnlich und unter den gleichen Gesichtspunkten behandelt wie das bei der Behandlung der Periostpunkte der Fall ist.
Was es dazu zu sagen gibt steht unter dem Punkt Periostmassage, nur das bei der allgemeinen Triggerpunkttherapie auch Schmerzpunkte in anderen Geweben einbezogen werden.
Colonmassage
Colon ist der lateinische Ausdruck für Darm und damit ist eigentlich schon klar, wozu die Colonmassage dient.
Mit Streichungen und sanften schaufelnden Bewegungen auf der Bauchdecke im Darmverlauf soll ein träger Darm zur Arbeit angeregt werden.
Anwendbar ist diese Behandlungsmethode bei allen, die unter Verstopfung leiden, besonders aber bei Kindern oder Menschen, die Abführmittel nicht vertragen oder sowieso schon Unmengen von Medikamenten nehmen, ebenso Patienten, die aufgrund von allgemeiner Inaktivität (z.B. nach langen, kräftezehrenden Erkrankungen) auch einen inaktiven Darm bekommen haben.
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